Im Gespräch mit Serge Dillier
Aus Interviews werden Gespräche
Ich hatte die Gelegenheit, mit Serge Dillier zu sprechen. Er ist stellvertretender CEO & Miteigentümer, Mitglied der Geschäftsleitung der a&f systems ag und Leiter der Abteilung Applications. Ich selbst habe Serge im Rahmen von gemeinsamen Projekten kennengelernt, also einfach «bei der Arbeit».
Um die Projekte von a&f systems zum Erfolg zu führen, muss er auch manchmal unpopuläre Gespräche führen und Entscheidungen treffen. In unserem Gespräch kamen wir auf verschiedene Aspekte der Arbeit zu sprechen, die oft übersehen oder vernachlässigt werden.
Ein wichtiger Punkt, den er ansprach, war, dass die Reihenfolge der Schritte bei der Projektumsetzung oft vertauscht wird. Die Idee und das Konzept sollten zuerst stehen, gefolgt von der Ausschreibung, der Genehmigung und der Umsetzung. Serge betonte auch, dass mehr Ressourcen nicht immer schneller bedeuten und dass es besser ist, weniger, dafür aber die richtigen Leute einzusetzen. Ebenso das «Iron Triangle» – gut, schnell, billig – spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Projektumsetzung, da es eigentlich, der Erfahrung nach, je nur zwei Kombinations-Möglichkeiten gibt.
Ein Beispiel war ein PIM-Projekt, bei dem ein Unternehmen oft erst dann wirklich erkennt, was es braucht, wenn bereits an der Umsetzung gearbeitet wird und das Budget schon feststeht. Das sei ein generelles Problem bei vielen Projekten, dass oft die Ausschreibung und das Budget festgelegt werden, bevor mit den Experten gesprochen wird.
Ich sprach mit Serge auch über die Bedeutung des «Warum» im Projektmanagement und dass es wichtiger ist als das «Wann, Wer und Was». Er betonte hier, dass die Kund*innen (oder Mitarbeiter*innen) unserer Kunden eine entscheidende Rolle spielen und dass es wichtig ist, sie in den Prozess einzubeziehen, da sie Veränderungen oft nicht so gern annehmen wollen oder können.
Während unserer gemeinsamen Arbeit hatte ich immer wieder die Gelegenheit, einen Blick in seinen Kalender zu werfen und musste ihn schliesslich noch fragen, wie er sich bei dieser Fülle an Terminen jeden Tag aufs Neue motiviere. Er betonte, dass es wichtig sei, jeden Tag zu sehen, was er erreicht habe, um motiviert und positiv zu bleiben. Manchmal, so fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, sei sein Optimismus nicht immer gut, aber jeder lerne damit umzugehen, vor allem er selbst.
Insgesamt hat das Interview mit Serge (nicht nur) einen Einblick in die Welt des Verlagswesens gegeben. Es hat gezeigt, wie wichtig es ist, die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge zu machen und die Bedürfnisse der Endnutzer zu berücksichtigen. Ausserdem hat es mir sehr viel Spass gemacht, mich mit Serge einmal ausserhalb von Server-, Datenbank- oder InDesign-Template-Themen zu unterhalten.
Kontakt zu Serge:
Unternehmen: a&f systems ag
Serge auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/serge-dillier-71a8947a/
Serge auf Xing: https://www.xing.com/profile/Serge_Dillier
Fotograf: Bruno Meier, Sursee